Wolfswege

Wolfswege


  „Geweckt hat mich etwas ganz profanes, nämlich der Druck meiner Blase.

Leise und vorsichtig, um meine Frau nicht zu wecken, schäle ich mich aus dem Schlafsack und öffne vorsichtig den Reißverschluss des Zeltes.

Wir befinden uns auf einer kleinen Insel in der Mitte eines Sees irgendwo in Schweden.

Nachdem ich mich im angrenzenden Wäldchen erleichtert habe, wird mir die Stille des Augenblicks bewusst, und einem Impuls folgend gehe ich zum Strand.

Der Sommer ist schon leicht vorgerückt und wir sind nicht so weit im Norden, so dass es tatsächlich nachts dunkel ist.

Während ich den kurzen Trampelpfad hinunter geh, um ans Wasser zu gelangen, wird mir erst die wundersame Szenerie in der ich mich befinde, ganz bewusst.

Ergriffen von der Schönheit des Momentes erblicke ich über mir am Himmel die Milchstraße in ihrer vollen Pracht hell leuchtend in einer Achse zu meiner Insel.

Das Wasser ist so still, dass es ein perfektes Spiegelbild des Himmels abgibt und so reise ich mit meinem Blick durch zwei Milchstraßen.

Ein wahrhaft wundervoller Moment voller Verbundenheit mit dem Universum.

Eine zu tiefst friedliche Stimmung stellt sich bei mir ein und ich danke dem Kosmos für diesen Augenblick.

In genau diesem Moment höre ich es das erste Mal.

Aus dem nahgelegenen Nationalpark herüber, dringt das heisere Heulen eines Wolfes an mein Ohr.

Und andere Familienmitglieder stimmen in dieses Lied der Nacht ein.

Mir wird warm ums Herz, ist doch der Wolf mein Lieblingstier und spiritueller Begleiter.

Etwas ganz tief in mir fühlt sich verbunden und angerührt von dem Lied der Wölfe, die hier ihre eigene Lobeshymne auf das Universum singen.

Vorsichtig wecke ich meine Frau um diesen Moment mit ihr zu teilen.

Gemeinsam lauschen wir noch eine Weile dem Lied der Wölfe und lassen uns von ihrem Gesang zurück in den Schlaf tragen.“




Wolfswege

Um zu verstehen was für mich Wolfswege sind, und was diese Seite und der dazugehörige Blog wollen, muss ich erst einmal erzählen, was der Wolf als Tier für mich bedeutet.

Schon seit meiner frühsten Jugend war ich von Hunden und ihren wilden Vettern den Wölfen fasziniert. Damals noch nur aus dem Fernsehen, haben sie tief in meiner Seele etwas berührt von dem ich mir immer noch nicht sicher bin, ob ich es überhaupt komplett verstehe und in Worte fassen kann.

Später hatte ich dann das Glück auf einem einsamen Waldweg einen der ersten neuen deutschen Wölfe zu sehen.

Wir kaum ein anderes Tier schafft es der Wolf so ambivalente Gefühle in uns Menschen zu erzeugen. Ist er für die einen eine wilde Bestie und Auslöser größter tiefsitzende Ängste, so ist es für die andern, und dazu gehöre ich, das Symbol für Freiheit und Wildheit.

Und hier meine ich Wildheit im ganz positiven Aspekt. Wild sein-frei sein, ungebunden sein.

Wie kaum ein anderes Tier schafft es der Wolf auch so viele Klischees zu bemühen, ob im Märchen die Großmutter mordende Bestie, oder der Jungfrauen zerreißende Werwolf, oder als Synonym für „Leader oft he Pack“ also Anführerschaft dominante Männer, der Wolf polarisiert.

Und ja, er ist ein Raubtier, er tötet um zu fressen, er kämpft um Reviere und tötet manchmal dabei Tiere aus anderen Rudeln, aber gleichzeitig ist er ein liebevolles Sozialwesen, dass seine Nachkommen und Verwandten liebevoll pflegt, und zärtlich behütet.

Und damit ist für uns Menschen vermutlich so ähnlich wie kaum ein anderes Tier, und das mag auch einer der wichtigen Gründe sein, warum der Wolf vor einigen 10.000 Jahren den Entschluss fasste, sich den Menschen anzuschließen um mit ihm Jagd und Lager zu teilen. Der Beginn einer langen gemeinsamen Reise an deren Punkt hier und heute aus dem wilden Tier unser treuster Freund, der Hund wurde. Oder war es vielleicht andersrum?

Haben irgendwann einsame Wanderer, die „Mowglis“ der grauen Vorzeit sich frierend und hungernd der Wolfshöhle genähert, wurden gewärmt und gegebenenfalls vielleicht sogar versorgt? Auch so könnte die Geschichte lauten und so kann sie erzählt werden, denn auch dafür gibt es Beispiele.

Der Wolf fasziniert mich aus genau eben jenen Gründen und weil er so vielschichtig dazu in der Lage ist, uns in unserem spirituellen und menschlichen Wachstum zu spiegeln und uns als Mentor bei Seite zu stehen.

Ich kann ihn metaphorisch gebrauchen, um so zum Beispiel bestimmte Qualitäten der Anführerschaft darzustellen. Ich kann den einsamen Wolf heraufbeschwören, wenn es um das Alleinsein geht, und ich kann natürlich ernsthafte Wolfsforschung und das Zusammenleben der Wölfe im Rudel oder die Wirkung seines domestizierten Vetters des Hundes auf uns im Allgemeinen heranziehen, um persönliches oder gemeinsam gemeinschaftliches Wachstum, Anhand seiner Bildersprache zu erklären.

Auf Wolfswegen wandeln, ist für mich auch ein Synonym für das reale Wandeln auf „Wolfswegen“, soll heißen in der Natur sein, tief einzutauchen in die Wildheit und zu versuchen so wie er die Natur ganz primär wahrzunehmen mit all meinen Instinkten.

Dies tue ich gerne auf langen Wanderungen oder im Urlaub, wenn ich mich zusammen mit meiner Familie oder auch mal alleine, meisten in die nordische Wildnis, verabschiede.

Auf Wolfswegen wandeln, ist aber vor allem auch ein tief spiritueller Weg für mich, denn der Wolf ist mein Begleiter schon seit frühen Kindheitstage, mein Wächter und Mentor auf einem inneren Weg des Wachstum, der Veränderung und meiner persönlichen „Heldenreise“ die auch Teil dieses Blogs ist.

Denn sowohl mein spirituelles Denken und Wirken ist beeinflusst durch die wilde Natur, durch Wildnis-Immersion und durch die Begleitung des Wolfsgeistes, als auch meine persönliche Heldenreise, mein Abstieg in die Unterwelt, den ich ohne den Wolf nie gewagt hätte.

Wenn ich mich mit Themen aus der „New Work“ beschäftige, mit „Leadership“ und achtsamer Ökonomie, ist Wolfswege ein metaphorischer Bezugsrahmen, den ich bemühen werde um bestimmte Sachverhalte zu verdeutlichen, ganz plakativ darzustellen, wie zum Beispiel den „Leader oft he Pack“ oder den einsamen Wolf als Archetypen.

Und so sind die Wolfswege, wie sie hier beschrieben sind, eine Einladung diesen Wegen ebenfalls zu folgen, sich für einen Augenblick den Wolf als Begleiter zu wählen, mir einen Augenblick zu folgen und dann eigene Pfade zu betreten.

Auch wenn die Mischung exotisch anmuten mag, über Spirituelles, Persönliches, wildes Leben, wildes Mann-Sein und neues Denken für eine neue Wirtschaft in einem „Abwasch“ zu bloggen, so ergibt sich in den Wolfswegen auch ein roter Faden, sind sie doch der „Nucleus“ meines Denkens und Handelns und haben Strahlwirkung auf all diese Teilbereiche, die in meinem Leben gar nicht so strikt voneinander zu trennen sind.

Denn auch im Alltagsleben bin ich ein spiritueller Mensch, bin ich Mann, bin ich Vater, bin ich Wolf. Auch wenn ich arbeite, muss ich führen, werde geführt, lebe in Gemeinschaft- bin ich spiritueller Mensch denn ohne meine eigene Spiritualität wäre ich nicht ich und all das, bringe ich auch immer mit zur Arbeit.

Und am Ende sind Wolfswege natürlich auch so eine Art elektronisches Tagebuch, dass ich ganz analog auf Papier geschrieben, natürlich auch im Schrank verstauben lassen könnte, aber ich teile meine Geschichten mit Euch um Impulse zu geben und zu inspirieren.

Im guten wie im schlechten Beispiel, um daraus eigene Schlüsse zu ziehen und sich zu trauen eigene Erfahrungen zu sammeln.

Ich lade Euch ein, mich zu begleiten auf eine Reise durch 25 Jahre Berufsleben, über 30 Jahre spirituelle Suche, über 40 Jahre Trauma, Schmerz und lange Krankheiten und den Weg hindurch.

Ich mich darauf, vielleicht ein Stück des Weges mit Euch gemeinsam zu gehen mich mit Euch auszutauschen, mal als Mentor, mal als Schüler, mal als Freund.

Und ich freue mich darauf, den ein oder anderen von Euch zu treffen, unterm Mondlicht,

auf Wolfswegen

Euer Tom





 

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